Letzte Exerzitienwoche.
Thema der Exerzitien im Alltag: Halt an, wo läufst du hin.
Aufgrund der Hygienevorschriften können wir uns nicht live treffen und so finden die wöchentlichen Gruppentreffen per Zoom-Konferenz statt. Ein paar einzelne Teilnehmer, die mit diesen technischen Hilfen nicht so vertraut sind, begleiten wir einzeln.
So war ich mit meiner Begleitung auf einem Exerzitienspaziergang unterwegs durch Kaufbeuren. Wir waren schon wieder auf dem Rückweg. Diesmal konnten wir nicht durch den Berggarten gehen, da dieser geschlossen war und nahmen denselben Weg wie bereits am Hinweg. Wir gingen ganz langsam, vertieft in unser Gespräch, als wir plötzlich Flötentöne hörten. Zuerst dachte ich, ach schön, ein Kind, das Blockflöte übt. Wir gingen noch langsamer und blieben schließlich stehen und lauschten. Die Melodie, die an unser Ohr drang, war kein Kinderlied und auch kein Übungsstück. Wir hörten unser Exerzitienlied! Eine Vertonung des Satzes von Angelus Silesius „Halt an, wo läufst du hin, der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“
Es war in diesem Moment wie für nur für uns gespielt und wir konnten uns keinen Reim darauf machen, wer ausgerechnet dieses Lied flötet, mitten am Nachmittag. Die Töne ließen uns anhalten und staunen. Und sie rückten nochmals das Thema in den Vordergrund: Halt an, wo läufst du hin?