Zwei Bemerkungen, eine Erfahrung:
„Der Mensch soll auf Gott oder sein Wort hören, und Gott lässt sich im Gebet erreichen“, lässt sich aber nicht verfügbar machen (S. 67). Ein Satz, der über allem stehen sollte, was wir zu „Gebet“, „Gebetserhörung“ zu sagen versuchen, und unter dem auch unser persönliches Gebet steht – Gott ist nicht verfügbar. Dass wir darüber sprechen, über das Gebet, über unser Beten, ist notwendig; und notwendig ist, dass wir es behutsam tun.
Der Verfasser erlaubt sich nach seinen Worten „einen Spaß“, wenn er (S. 71ff.) am Lebenslauf entlang gehend, wesentliche Lebensfragen beschreibt, bzw. die Antworten, die heute oft darauf gegeben werden: Das Leben, die einzelnen Abschnitte planbar, verfügbar schon vor dem Anfang bis ans (selbstverfügte) Ende. Vieles ist bereits gesetzlich „geregelt“, „verfügt“, scheint auch im Denken und Handeln vieler ganz selbstverständlich jedem selbst überlassen. Wie kann hier die Unverfügbarkeit überhaupt noch zur Sprache gebracht, in die öffentliche Diskussion eingebracht werden?
Karfreitag 2020 – „Feier von Leiden und Sterben Jesu“ unter Ausschluss der Gemeinde: zwei Lektorinnen, ein Lektor, Mesnerin, Mesner, zwei Helfer; Lesungen, Passion, Fürbitten, Kreuzverehrung. Der Blick in die leeren Bänke, für mich war es bedrückend. Eine Lektorin bedankte sich danach, dass sie dabei sein durfte: „Das war so nah, so schön!“ Das war – dieselbe Feier.