Ihr Beitrag zur Ruminatio hat mich angesprochen, ja, ich würde sagen, das ist für mich bedeutsam. Ich denke dabei an mein Hobby, die intensive Beschäftigung mit Südtiroler Bergbauernhöfen. Dabei stelle ich fest, dass es seit über 30 Jahren immer und immer wieder die gleichen Motive sind, die mich ansprechen.
Das Interessante dabei ist, umso mehr ich mich mit den einzelnen Häusern beschäftige, umso mehr sprechen sie mich an. Es sind immer wieder die gleichen. Diese Häuser sind an und für sich komplett belanglos, einfach, architektonisch nicht bedeutsam, aber es ist dieser eine Stil in dieser atemberaubenden Landschaft, was mich immer wieder bewegt.
Und ich habe dabei schon längst gelernt: umso mehr wir uns mit etwas beschäftigen, umso interessanter werden die Dinge. Wir brauchen nicht viel, sondern nur wenig, und das dafür intensiv. Die Intensität des Erlebens zeigt sich eben erst in der permanenten Wiederholung. Damit kann ich der Äußerung bestätigen: Nicht das Vielwissen sättigt die Seele und befriedigt sie, sondern das Verspüren und Verkosten der Dinge von innen her.
In diesem Sinne sende ich Ihnen anbei ein Bild eines dieser Häuser, welches ich vor 25 Jahren im Modell nachgebaut habe.
Nicht wundern, der Hintergrund fehlt bei diesem Bild, damit ist gleich ersichtlich, dass es ein Modell ist. Dennoch hat es seine Wirkung. Und es ist eines der Motive, mit denen ich mich immer wieder beschäftige. Zuletzt war ich gerade erst im Herbst 2021 vor Ort, habe mich wieder mit dem Eigentümer unterhalten sowie das Häuschen von innen angesehen.“