Wenn Paul Gerhard spricht „1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit“ kommt bei mir „O, ich such die Freud in der Frühlingszeit“! Der Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Keine Blüte berührt mich mehr als die ersten Blumen, die sich vorsichtig und zart durch das braune Erdreich schieben. Da Wunder des Lebens erwacht. Zuerst vorsichtig und zaghaft, ausgesetzt den Wetterkapriolen, Wintereinbrüchen, Frühlingsstürmen. Immer wieder überzieht Eis die zarten Blüten und man könnte meinen, dass sie zerstört seien. Doch wenn die Sonne das Eis schmilzt, erheben sie wieder ihre Köpfchen und strecken sie der Sonne entgegen, lassen sich wärmen. Immer mehr werden es, immer bunter blühen die Blumen: Krokusse, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Duftveilchen – meine besonderen Lieblinge – Winterlinge, Narzissen, Anemonen, alle möglichen Tulpenarten. Und dann – im Farbenrausch schüttet der Frühling sein Horn aus und alles wird bunt, kraftvoll, grün! Das Leben ist zurück!
Text & Fotos: Elisabeth Wiedemann
Gemeindereferentin, Coach, Fotografin
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