Ja, so erlebe ich es auch!

Birgit Schüßler

Ja, so erlebe ich es auch!

Ja, so erlebe ich es auch! 806 825 Birgit Schüßler

Am vergangenen Wochenende hat sich ein Zeitfenster eröffnet. Ja, alles hat seine Zeit! Ich habe mich gefreut und war dankbar! Zeit und Raum standen plötzlich zur Verfügung! Beim Lesen des Buches begleitete mich immer wieder ein „ja, so ist es“, oder ein „ja, so erlebe ich es auch“. Vor allem „der Zwang der Optimierung“ (S. 100 ff) hat mich verfolgt. Seit vielen Jahren liegt mir diese Sorge im Magen. „In kurzmöglichster Zeit das bestmöglichste Ergebnis so kostengünstig wie möglich“.
Unsere ganze Gesellschaft leidet an diesem Geschwür. Die wirtschaftliche Ausrichtung auf allen Ebenen geht auf Kosten des Lebens und bringt vieles aus dem Gleichgewicht. Wenn der Mensch aus dem Gleichgewicht kommt, spürt er sich und das was Leben eigentlich ist nicht mehr. Durch das äußerlich und innerliche Getrieben werden verliert der Mensch seine Mitte, wird atemlos und entfremdet sich immer mehr von sich selbst.

Gott sei Dank gibt es Gegenbewegungen! Deine Impulse „Zeit für die Seele“ gehören dazu. Danke Dir dafür! Als ich dann weiter nachdachte, kamen mir weitere Beispiele, ob aus dem fairen Handel, oder aus anderen Bereichen die ich hier nennen könnte. Auch wenn es manchmal den Anschein hat, als würden wir „der wirtschaftlichen Machbarkeitsspirale“ nicht entkommen, glaube ich, dass sich schon seit längerem etwas zeigt. Im Sinne von Jesaja: „Der HERR spricht: Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland.“ (Jes 43, 18 +19)
Das macht mir Mut, dass sich die Unverfügbarkeit, aller Bürokratie, Berechenbarkeit und Kontrolle zum Trotz, durchsetzt. Immer wieder! Auch wenn viele gute Ideen nicht umgesetzt werden konnten, gibt es doch viele gute Ideen die sich durchgesetzt haben, die in Bewegung gebracht haben und in Bewegung bringen! So wie Dein Forum 11 und andere Beispiele, die der Unverfügbarkeit des beseelten Lebens Raum geben.
Im Schatten, der den Lebenssinn verdunkelnden Verfügbarkeit, die Unverfügbarkeit die heimführt, im Sinne von „wieder bei sich ankommen, die entlastet, befreit, heilt und die Seele aufatmen lässt.
In der Cityseelsorge Kempten wird immer wieder der Kurs „Inneres Beten und christliche Kontemplation“ angefragt und angeboten. Zeit und Raum für die Seele, Zeit und Raum in der die Seele aufatmen kann. Wege der Entschleunigung helfen, die Geschwindigkeit zu drosseln, die uns an manchen Tagen aufgedrängt wird, um die kraftspendenden Quellen in den Wüsten unserer Zeit zu finden. Wege der Entschleunigung führen hin zu den Wasserströmen im Ödland, um uns neu zu beleben, und tiefer zu gründen.

Birgit Schüßler
City-Seelsorge Kempten St. Lorenz
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