In meiner langjährigen Fundraising-Berufspraxis erlebe ich immer mehr, dass großherzige Gaben für die gute Sache letztlich unvorhersehbar und unverfügbar sind.
Die großzügigen Spenden und Zuwendungen sind oft grundgelegt in einem vertrauensvollen Beziehungs- und Resonanzgeschehen über viele Jahre – dieser dynamische Prozess ist am Ende des Tages völlig ergebnisoffen. Nicht selten kommt beispielsweise eine Großspende oder Erbschaft relativ unverhofft aus heiterem Himmel, mit der niemand gerechnet und geplant hat.
In diesem Momentum und Kairos kommt es darauf an, die Haltung des Empfangens und der Dankbarkeit einzuüben.
Ein ignatianischer Leitsatz formuliert es so: „Handle so, als ob alles von dir, nichts von Gott abhinge. Vertraue so auf Gott, als ob alles von Gott, nichts von dir abhinge.“
Gegenwärtig ist über die Welt ein Grad von Ungewissheit und Unvorhersehbarkeit hereingebrochen, die unser multikomplexes Kartenhaus und unterkomplexes Konzept von Machbarkeit und Planbarkeit in Frage stellen. Wir bewegen uns gegenwärtig im Nebel der Ungewissheit und tasten uns auf Sicht mit Gottvertrauen und klarem Kopf in eine Zukunft, die abermals ihre Richtung geändert hat.
„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.“ (Sören Kierkegaard)
Wolfgang Mayer
Leiter Kommunikation
Öffentlichkeitsarbeit & Fundraising
Jesuiten-Kolleg St. Blasien
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