Wieder einmal bei den Bungerts, Du weißt schon, dem Weingut am Fuße des Jakobsberges, der eigentlich gar kein Berg …
Immer wieder ist es beeindruckend mit Mathias Bungert das Weingut zu besichtigen und sich die Verfahren erklären zu lassen, die es für die Gewinnung von gutem Wein braucht.
Gerade kommt ein Mitarbeiter mit einem Wagen voller geernteter Trauben, das Tor steht offen, Herr Bungert lädt uns ein, ein paar Schritte mit nach draußen zu gehen, gleich nach der Halle beginnen die Rebflächen des Weinguts.
Die mit Reben bepflanzte Fläche nennt der Winzer Lage.
Und natürlich, dass ist auch mir als Laien klar, hängt die Qualität des Weines wesentlich von der Lage ab. Es ist schon ein Unterschied, der einen Unterschied macht, ob die Fläche eben ist, ob sie sich nach Süden oder Osten neigt.
Aber auch die Bodenbeschaffenheit, seine Zusammensetzung, ob er sandig, lehmig, mehr oder weniger kalkhaltig ist, wirkt sich auf den Wein aus.
Von daher ist es sehr bedeutsam, die Rebsorten Wahl auf den Boden abzustimmen. Und dann lädt er uns ein, doch mal genau zu schauen, ob uns an den Weinstöcken, die sich hinter der Halle ausbreiten, etwas auffällt.
Klar fällt uns was auf! Da hängen rote Trauben, ein paar Reihen weiter ist ein Weg und da hängen weiße Trauben! Er meint, bei uns eine gewisse Grundkompetenz wahrnehmen zu können.
Und er fordert uns nochmal auf, genau zu schauen, im Rotweinfeld, war es ein Dornfelder, oder ein Regent? Mir fällt nichts auf, den anderen auch nicht, und dann zeigt er uns , wie sich ein Unterschied bei den Reben wahrnehmen lässt.
Verschiedene Sorten?!
Nein, innerhalb des Feldes verändert sich die Bodenbeschaffenheit! Er macht schon Versuche, welche Rebsorte auf diesem Boden die besten Ergebnisse bringt,… wahrscheinlich wird er das Feld anderes einteilen.
Er spricht davon wie viele unterschiedliche Bodenarten in den Weinbauflächen am Jakobsberg auszumachen sind. Ob er schon erwähnt hat, dass beim Weinbau am Jakobsberg neben dem Klimawandel auch das Mikroklima zu beachten ist, mehrere davon sind hier wahrzunehmen.
Du kannst Dir schon denken, auch das wirkt sich auf die Sortenwahl aus. Mehr noch, für traditionell angestammten Rebsorten ist die Klimaentwicklung so ungünstig, so dass sie heute kaum noch geeignet sind, dafür können jetzt Rebsorten angebaut werden, die früher undenkbar für dieses Gebiet waren.
Man merkt ihm schon an, wie er sich besonders freut, dass er mit einem Wein einen Preis gewonnen hat, der sonst den südlichen Ländern vorbehalten war.
Eine große Nachdenklichkeit stellt sich in unserer Gruppe ein, wir sind beeindruckt, irgendwie glaube ich fast ein wenig Scham spüren zu können:
Da nimmt jemand die Lage wahr, er befasst sich mit den (Boden)Verhältnissen, er klagt nicht über den Klimawandel, sonders stellt sich auf ihn ein.
Lust mit auf dem Jakobsberg zu kommen?!
Unterbringung im Gästehaus des Klosters, Besuch bei den Bungerts, ein Abstecher nach Mainz….
Meine erste Einladung hat doch so einiges Interesse ausgelöst. Um ein Haar wäre ich zu spät dran gewesen, aber jetzt gibt einen Termin:
Mittwoch 22.9.bis Freitag 24.9.
Bitte melde Dich ganz schnell bei mir, wenn Du mit dabei sein möchtest.