Ein Predigt von Pfarrer Wolfgang Schneck, wohl inspiriert von Gedanken in dem Buch „Vor leeren Kirchbänken“ von Tomas Halic hat einen Nachklang in mir hervorgerufen.
Jesus zieht sich auf einen Berg zurück, drei Jünger begleiten ihn und erleben in dem, was das Evangelium als Verklärung beschreibt, (Mk 9,2-10) etwas ganz Besonderes: ein „Highlight“, erstaunlich, wunderbar.
Nicht nur Jesus wird verwandelt, sondern auch die Freunde Jesu erleben, Hartmut Rosa würde es wohl als, Anverwandlung im resonanten Kontakt beschreiben.
Ob sie schon erahnen, was es bedeutet sich in seine Nachfolge zu begeben?
„Auf ihn sollt ihr hören!“ auf ihn, der sagt: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Die drei Jünger, die mit Jesus diese Stunde voller Licht erleben, sind es dann auch, mit denen Jesus im Garten Getsemani seine finstersten Stunden teilt.
In der Geschichte der Menschen – in meinen eigenen Leben – wechseln sich Zeiten des Lichtes und Augenblicke der Dunkelheit ab. In diesen Tagen wird uns deutlicher, wie zerbrechlich und verletzlich unsere Welt und unser Leben ist. Die Vorstellung, dass wir alles im Griff hätten, dass alles machbar ist oder wird, wird angefragt.
Harald Lesch spricht im Video zur Vorstellung seines Buches „Unberechenbarkeit“ von einer Ideologie, die die Wirklichkeit verdrängt. So fordert uns diese Zeit heraus, nachzufragen, worin die Hauptaufgabe unseres kurzen und verletzlichen Lebens auf Erden tatsächlich besteht.
„Wir leben in einer Welt eines beständigen Durchdringens von Licht und Schatten, von Gut und Böse, von Freude und Trauer.
Und obwohl diese Welt und dieses Leben in ihr so unübersichtlich sind, müssen wir in den konkreten Situationen immer wieder zwischen Glauben und Unglauben, Hoffnung und Resignation, zwischen Liebe und Gleichgültigkeit wählen.“ (Auszug aus dem Buch: „Die Zeit der leeren Kirchen“ von Tomas Halik)
Martin Knöferl