Zur Sprache bringen

Zur Sprache bringen

Zur Sprache bringen 640 427 Martin Knöferl

So habe ich es noch nie erlebt,

erstaunlich, welches Anliegen, ja welche Freude es mir war,

das „Hohelied der Liebe“ in einer mir bisher unbekannten Textfassung*

beim Requiem eines Freundes zur Sprache bringen zu dürfen.

Irgendwie ein personare, das spürbare und mitgeteilte Resonanz ausgelöst hat.

Wenn ich in allen Sprachen der Welt, ja mit Engelszungen reden könnte,

aber ich hätte keine Liebe

so wären alle meine Worte hohl und leer, ohne jeden Klang,

wie schepperndes Blech und dröhnende Trommeln.

   Wüsste ich alle Geheimnisse des Himmels und könnte aus göttlicher Eingebung reden,

hätte ich alle Weisheit der Welt und einen Glauben, der Berge versetzt,

aber ich hätte keine Liebe,

so wäre ich nichts.

   Selbst wenn ich all meinen Besitz an die Armen verschenken

und für meinen Glauben das Leben opfern würde,

hätte aber keine Liebe,

dann wäre alles umsonst.

   Liebe ist geduldig und freundlich.

Sie kennt keine Eifersucht,

sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab.

   Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht nur den eigenen Vorteil.

Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach.

   Sie freut sich nicht, wenn anderen Unrecht geschieht,

sondern freut sich mit, wenn das Gute siegt.

  Liebe ist immer bereit zu verzeihen.

Sie glaubt an das Gute im Menschen und gibt niemanden auf.

Nie verliert sie die Hoffnung und sie hält durch bis zum Ende.

   Die Liebe wird niemals vergehen.

Alle menschliche Erkenntnis von Gott wird verwehen,

prophetische Eingebung hört auf,

das Reden in unverständlichen Sprachen verstummt.

   Denn Stückwerk ist unser Erkennen,

und Stückwerk unser Reden von Gott.

   Wenn aber das Vollkommene da ist,

ist es mit dem Stückwerk vorbei.

   Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind.

Jetzt bin ich ein Mann und habe das kindliche Wesen abgelegt.

   Was wir jetzt sehen und erkennen, sehen wir undeutlich

und wie durch einen trüben Spiegel verzerrt.

Einmal aber werden wir Gott sehen, wie er ist.

Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke.

Doch einmal werde ich Gott ganz klar erkennen.

So vollkommen, wie er mich jetzt schon erkennt und liebt.

  Was also in unserem Leben zählt, ist Glaube, Hoffnung und Liebe,

diese drei – das Größte aber ist die Liebe.

*Der Text fußt auf „Hoffnung für alle“ aus dem Brunnenverlag und wurde von Albert Kammermayer

in Zusammenarbeit mit Fachgelehrten der Päpstlichen Bibelinstituts

und andere Fachstellen in 19-jähriger Arbeit erstellt.

Weitere Infos Haus Werdenfels

Martin Knöferl

1 Kor 13

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