SOMMERRÄTSEL Auflösung 2

Flächendeckend

SOMMERRÄTSEL Auflösung 2

SOMMERRÄTSEL Auflösung 2 1386 1364 Martin Knöferl

Natürlich steht das „Sommerrätsel“ unter dem Vorzeichen Resonanz und Unverfügbarkeit.

Wie kommt es denn, dass manche Menschen ihr Leben, ihre Talente entfalten und andere, wenn ich das so sagen darf, in der Gefahr sind, zu verkommen?

Menschen haben unterschiedliche Veranlagungen und leben in unterschiedlichen Kontexten, die ein sehr individuelles Leben hervorbringen. Um eine Vergleichbarkeit der Veranlagung zu gewährleisten und die Einflüsse beschreiben zu können, kam es zu folgendem Experiment, das ich holzschnittartig beschreibe:

Es wurden Vorschulinder gesucht und gefunden, die gern malen. Das ist wirklich sehr bedeutsam! Kinder, die gern! malen.

Diese Kinder hat man in drei Gruppen eingeteilt und ihnen Betreuerinnen und Betreuer, die auch künstlerisch ausgebildet und tätig waren, zur Seite gestellt.

Gruppe 2: einfach malen lassen

In dieser Gruppe sollte das Betreuungspersonal dafür sorgen, dass den Kindern alle Arbeitsmaterialien zur Verfügung stehen, ansonsten sollten sie die Kinder möglichst unbehelligt malen lassen.

Beobachtungen

Die Kinder malten, probierten, inspirierten sich, brachten Anregungen von Außen mit ein.

Und aus den Kindern wurden Erwachsene und sie malen heute noch: ihren eigenen, unverwechselbaren Stil.

Andeutungen

Ja, was soll ich sagen?!

Stimmen

Ich halte es mit der 2. Gruppe und da muss ich auch nicht lange überlegen.  Kinder zu belehren, in ihr Tun, das aus dem Intrinsischen und Intuitiven kommt, hineinzureden, sie zu interpretieren oder zu loben … stört sie . Es geht immer darum, Kindern eine Möglichkeit, Zeit und Ruhe zu geben….dann geschieht ihr Ausdrucks-Werk  in einer Atmosphäre der Freiheit und des inneren Wohlwollens.  So wird der Mensch nicht abhängig von Lob und dadurch kann Selbstvertrauen wachsen und weiter auch Selbstbewusstsein.

Martin, das weißt Du ja auch selbst.

Sr. Vera Fischer, ehemalige Direktorin der Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen
(an der ich viele Anregungen für mein persönliches und berufliches Leben bekam)

…ich bin überzeugt, dass die Kinder, die man in Ruhe gelassen hat, am kreativsten waren. Sie hatten ihre Ruhe vor allen Ansprüchen der Erwachsenen. Kinder brauchen nicht so viel Begleitung und Lob. Sie brauchen Platz, Material und Sicherheit. Einfach malen lassen.

Tine

Bei Vorschulkindern glaube ich, dass die 2. Gruppe sich gut entwickeln kann, während die 1. Unselbstständig und unsicher wird. Bei der 3. Gruppe fürchte ich, dass die Kinder um des Lobes willen malten und sich von außen lenken ließen.

Herwig

Und aus dem Bauch raus, entscheide ich mich für Gruppe 2 (so würde ich es machen).

Sabine

Das Beitragsbild

Das Beitragsbild über diesem Text trägt den Titel „Flächendeckend“ und wurde von Angelika Schweiger geschaffen.

Als ich von den Beobachtungen gehört habe, die ich im Sommerrätsel beschreibe, habe ich sofort an Angelika Schweiger gedacht.

(Wenn Du das Bild umd 180° drehst, ergibt sich eine ganz neue Assoziation, die vielleicht auf auch auf diese Ansicht eine neue Sicht eröffnet.)

 

Martin Knöferl

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