Ja, war den vorgestern schon Weihnachten?!

Baby unterm Weihnachtsbaum (Foto von pixabay.de)

Ja, war den vorgestern schon Weihnachten?!

Ja, war den vorgestern schon Weihnachten?! 418 640 Martin Knöferl

Eigentlich habe ich gar keine Zeit.

Doch entschließe ich mich zu einem kurzen Besuch bei meinem Bruder.

Und Überraschung:

Meine Tochter ist mit der kleinen Katharina auch da.

Die Katharina lernt laufen.

An den ausgestreckten Armen ihrer Mama

dreht sie ihre Runden im Zimmer

dann kommt sie auf mich zu.

Ich weiß nicht, wer zuerst glücklich lacht –

sie oder ich?!

Ich öffne meine Arme,

sie berührt mich, juchzt

und dreht ab,

um einen neuen Anlauf zu nehmen.

Wieder und wieder –

Glück im Raum,

das meine Tochter, meinen Bruder, meine Nichte

die Katharina und mich durchdringt.

 

Gestern, im Halbschlaf,

in dem mir alles Bedeutsame aufgeht oder einfällt,

wache ich mit der Frage auf, ob das wohl eine Gotteserfahrung war?

Ich glaube, dass Gott mir immer und immer wieder entgegenkommt.

Immer und immer wieder, dauernd –

in all seinen Entfaltungen.

Öffne ich mich dafür, für ihn?

Nehme ich die Momente wahr,

in denen sich Himmel und Erde berühren?

Nein, vereinnahmen, verfügbar machen kann ich ihn nicht.

 

Brauche ich auch nicht,

weil das Glück, die Liebe mich berühren und durchdringen möchte.

Ja, nicht nur vorgestern war Weihnachten.

Es braucht wohl den Advent,

dass wir uns Zeit nehmen,

üben, uns zu öffnen.

Martin Knöferl

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