LEBENschaftlich… ja, richtig gelesen. Lebenschaftlich.
Eine spontane Wortneuschöpfung eines Drittklässlers in meiner Religionsklasse, die den Nagel auf den Kopf trifft. Unser Thema war Begegnungen: wem bin ich heute schon alles begegnet, wie waren diese Begegnungen.
Dann Zeitschwenk in die Zeit Jesu: wem ist Jesus alles begegnet und wie waren diese Begegnungen. Auf diese Fragestellung kam wie aus der Pistole geschossen: lebenschaftlich. Ein Moment der Stille in der Klasse, ein kurzes Nachfragen, ob ich richtig gehört hatte, noch mal laut und deutlich die Antwort „lebenschaftlich“!
Ein verstohlenes Grinsen von manch einem Klassenkameraden… das gibt es ja gar nicht, lebenschaftlich.
Mich trifft das Wort mitten ins Herz.
Es lässt mich aufhorchen, ruft mich an, berührt etwas in mir, bleibt in meinem Kopf und ploppt immer wieder auf.
Es schwingt darin beides mit: leidenschaftlich und lebenschaffend.
Das Wort gibt es bislang vielleicht nicht, aber das, was es ausdrückt!
Und wir sind aufgefordert, uns leidenschaftlich für lebenschaftliche Begegnungen stark zu machen, Räume zu schaffen, offen zu sein.
Gegen die gefühlte Übermacht an leidschaftlichen Begegnungen, wie sie gerade wieder durch ein weiteres Gutachten über den Missbrauch in der Kirche sichtbar werden.
LEBENschaftlich. Ich übernehme es in meinen aktiven Wortschatz… als WortSCHATZ!
Ich danke Karin Gröger, Seelsorgerin in Kaufbeuren für ihren Beitrag
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