Feiern

Feiern

Feiern 1280 960 Martin Knöferl

Geht eine junge Frau – vermutlich auf dem Weg zur Arbeit –

heute an diesem (April)morgen an mir vorbei die Waldsteige hinab,

rauchend und mit dem Kopfhörer über den Ohren,

um die frische feuchte Waldluft nicht zu riechen und den Frühlingsgesang der Vögel nicht zu hören.

Wieviel Gotteszuwendung brauche ich noch,

wenn sich mir solch ein Konzert des Lebens und die Kraft der mächtigen, austreibenden Freunde schenkt?

Wie schwer ist es, sich beschenken zu lassen?

Dankbarkeit kann doch nur durch den Lebensbezug in uns entstehen:

Das Wissen, beschenkt zu sein.

Das Gefühl, es reiche nicht aus und wir müssten uns das Glück unseres Lebens hart erarbeiten,

macht uns zu Knechten, nicht zu Söhnentöchtern dieser Schöpfung.

Vieles lässt sich erarbeiten.

Was sich aber einzig nicht erarbeiten lässt, ist Glück.

Es kann nur empfangen werden, darum redet die Bibel so häufig vom Feiern.

Denn zu feiern bedeutet, mir frohen Herzens bewusst zu machen, was das Leben uns schenkt.

Wer seine Seele in eine bloße Arbeitskraft verwandelt hat, hat seine Empfänglichkeit verloren.

Er kann gewiss erfolgreich, aber wird nicht glücklich sein.

Denn Glück tritt nur durch das Tor der Dankbarkeit in unsre Seele ein.

 

Martin Schleske Werk Zeuge S. 163
Beitragsfoto: Elisabeth Wiedemann

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