Beim Besuch auf dem Jakobsberg waren einige Teilnehmer/innen zum zweiten Mal dabei. Als ich sie darauf angesprochen habe, sagten sie, dass sie ihre Erfahrungen wiederholen und vertiefen möchten.
„Ruminatio“ – sofort war es mir wieder eingefallen, das Wort und das Geschehen, das mir ein Benediktinermönch vor annähernd 40 Jahren bei meinem Praxisjahr auf dem Jakobsberg mitgeteilt hatte.
Dabei erzählte er von den Erfahrungen mit dem Psalmensingen.
„Ob das nicht langweilig werde oder sei?“, werden die Mönche oft gefragt. Ruminatio – „Wiederkäuen“ heißt das wörtlich übersetzt.
- Im Wiederkäuen alle Nährstoffe erschließen und verwerten
- Im Wiederholen neue Aspekte entdecken
- Im Wiederkäuen Erfahrungen vertiefen
- Im Wiederholen, na gut, sich auch mal langweilen,
weil Langeweile eine Grundbedingungen von Kreativität ist.
Ignatius hat wohl im Üben der Ruminatio die gleiche Erfahrung gemacht: „Nicht das Vielwissen sättigt die Seele und befriedigt sie, sondern das Verspüren und Verkosten der Dinge von innen her.“
Und wenn jetzt schon ein Benediktiner und ein Jesuit zu Wort kommen, dann ist es nicht erstaunlich, dass dazu auch Bruder Paulus, der Kapuziner aus Frankfurt etwas zu sagen hat.
https://bruderpaulus.podspot.de/post/verbundenheit-demutig-zulassen/
Martin Knöferl
Beitragsfoto: Treppe im Vatikanischen Museum, Rom