Gestern habe ich einen Biber gesehen!
Um nicht zu untertreiben, 6 Meter von mir entfernt, Auge in Auge, einen, zwei Augenblicke lang und dann tauchte er unter.
Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass ich mich mit der Paar, dem mäandernden Fluss, der an meinen Wohnort Hörzhausen vorbeifließt, angefreundet habe.
Ein Mäander reicht etwas in den Ort hinein und so habe ich mir bei meinem Morgenspaziergang angewöhnt, zwei Minuten an seinem Ufer innezuhalten, mich zu erinnern, was ich von ihm gelernt habe.
Im vergangenem Jahr habe ich 5, 6mal einen Biber gesehen. In den 30 Jahren zuvor einmal. In Hörzhausen unterhalte ich mich mit Menschen, die haben noch nie im Leben einen Biber an der Paar gesehen, es kann durchaus sein, dass sie noch nie im Leben an der Paar waren.
Heute war ich voller Spannung unterwegs, ob ich den Biber wieder sehe?!
Da ist doch ein besonderes Wellenspiel, — nein, kein Biber, ein Blässhühner Paar.
Und ich denke an das Resonanz- und Unverfügbarkeitsgeschehen.
Ich muss schon an die Paar gehen, um die Begegnung mit dem Biber erreichbar zu machen, unverfügbar bleibt sie allemal.
Martin Knöferl