„Ich hab Dich zum Fressen gern!“
„Liebe geht durch den Magen.“
Der Kuss ist ein Ausdruck für dieses Bedürfnis. Menschen kennen die Sehnsucht ineinander aufzugehen.
In Momenten, in denen wir dies erleben ist unsere Sehnsucht gestillt.
In solchen Momenten…
Weder Liebe noch Hunger lassen sich dauerhaft stillen.
Liebe und Essen irgendwie gehört das zusammen.
Manchmal ist das eine Ersatz für das andere, wenn Menschen mal ein Zeitlang von Luft und Liebe leben oder aber auch wenn Menschen das „nie genug kriegen“ mit Essen auffüllen.
Völlerei meint nicht nur, dass Menschen sich des Guten (was manchmal an sich schon ungesund ist) zu viel einverleiben, gar nicht gut tut.
Eine Form der Völlerei wird auch erkennbar in der obsessiven Beschäftigung mit allem, was das Essen betrifft, etwa mit der Invasion der Fernsehköche oder der Suche nach immer neuen Gaumenkitzeln und „exklusiven“ Genüssen, „Geschmacksexplosionen“.
Wie kann es dazukommen, dass etwas so wundervolles wie Liebe und Essen so verkommen kann? Dass der Genuss, die Lust zum Frust wird?!
Wenn des Guten zu viel, schlecht ist, dann verweist das auf die Herausforderung aus diesem Teufelskreis, was wohl nur im aktiven Üben des Verzichts möglich wird.
Im Weniger ist mehr!
In des Askese liegt die Fähigkeit wahren Genießens.
Verzicht
Martin Knöferl