Menschen die das Glück hatten, sich ihrer Würde bewusst zu werden,
beschreiben dieses Erleben als eine außerordentliche tief reichende Wiederentdeckung
ihrer eigenen Gestaltungskraft und eines längst verloren geglaubten
Verbundenheitsgefühls mit anderen Menschen,
meist auch mit andere Lebewesen.
Aus diesem Gefühl untrennbarer Verbundenheit,
erwächst in ihnen zwangsläufig auch das Bedürfnis,
fortan Verantwortung für sich selbst und ihr Handeln zu übernehmen.
Deshalb können Menschen,
die sich ihrer eigenen Würde bewusst geworden sind,
nicht weiterleben wie bisher.
Sie verhalten sich achtsamer, zugewandter, liebevoller,
ruhen stärker in sich selbst
und strahlen diese Ruhe auch auf andere aus.
Sie lassen sich nicht mehr antreiben
und sind auch nicht mehr verführbar.
Sie haben einen inneren Kompass gefunden,
dem sie sich anvertrauen und der sie durchs Leben führt,
nicht irgendwie, sondern in Würde.
Diese Bewusstwerdung der eigenen Würde
ist der entscheidende Schritt in die Freiheit.
Gerald Hüther: Würde S. 135
Marin Knöferl