Eine Buchbesprechung im Radio, ich höre gerade noch den Untertitel.
„Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruch“.
Im Beitrag wird davon gesprochen, dass wir in einer „fiktionalen“ Gesellschaft leben.
Ich hab nachgeschaut, was das Wort „Fiktion“ eigentlich bedeutet:
etwas, was nur in der Vorstellung existiert; etwas Erdachtes, bewusst gesetzte widerspruchsvolle
oder falsche Annahme als methodisches Hilfsmittel bei der Lösung eines Problems.
Ah, die Annahme einer sicheren Wohlstandsgesellschaft, von stetigem Wirtschaftswachstum,
von Frieden in Europa, …..“Weltreichweitenvergrößerung“……
Finanzkrise, Migrationskrise, Corona-, Klima….
Wir sind enttäuscht, verunsichert,
werden hysterisch, verzweifelt, ignorant, aggressiv, depressiv….
Eine Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruch
Ist jetzt (eigentlich ist sie es schon lange) die Zeit,
in der sich die meisten unserer Vorstellungen als Fiktionen entlarven?
Wie verunsichernd und schmerzlich
und gleichzeitig,
wie befreiend und heilsam kann es sein,
das Leben und die Welt ehrlich wahrzunehmen.
Was für ein Glück,
in schweren Zeiten Hoffnung,
in Unsicherheit Vertrauen,
und in Dunkelheit Licht
glauben zu können.
Martin Knöferl