„Das Ziel steht im Weg!“ – ist der Titel einer Tagung, zu der ich eine Einladung erhalten habe.
Stellt diese Tagung vielleicht gar Ziele in Frage? Man braucht doch ein Ziel, man muss es genau fokussieren, der Prozess dahin ist genau zu definieren und zu optimieren, damit man es erreicht!
Mehr „Weltreichweite“ ist gleich mehr Glück!, so beschreibt Hartmut Rosa diese logische Rechnung, die leider oder Gott sei Dank nicht stimmt.
Wenn das Ziel gar im Weg steht?!
Und mir fällt das Lied von Heinz Rudolf Kunze ein:
„Wir sind weit gekommen, doch was soll´n wir hier?!“
Das Ziel
(wenn mit diesem Wort nicht Hoffnung oder Sehnsucht gemeint ist)
Es zieht gleichsam, ist früher oder später zu erreichen oder zu verfehlen. Besten oder schlimmstenfalls sind die Menschen dann reich und stolz.
Das Drängen
(„caritas christi urget nos“ „Die Liebe Christi drängt uns“ lautet der Wahlspruch von einigen Ordensgemeinschaften)
Menschen spüren ein Angerufensein, sie sind angeregt, mit ihren Begabungen in Berührung, es drängt sie wirksam zu werden. Sie nehmen sich und den Kontext wahr, so sind sie weniger in Gefahr, sich und die anderen zu übergehen.
Im resonanten Kontakt entwickelt sich Erstaunliches.
„Das hätte ich nie gedacht!“ sagen dann Menschen.
Sie sind mit Freude und Dankbarkeit in Berührung.
„Anverwandlung“ nennt Hartmut Rosa dieses Geschehen.
Wenn es gut geht, hört es nie auf, verwandelt uns in den Himmel, der uns immer schon entgegenkommt. Anverwandlung zu erleben ist ein Glück und es braucht wohl mehr dazu, als Glück zu haben.
Ich kann dieses Geschehen nicht machen aber ziemlich konsequent verhindern. Und ich kann mich in Haltungen und Einstellungen einüben, die dieses Geschehen begünstigen.
Eine Anregung dazu ist das Video „Vom Frucht bringen zur rechten Zeit“
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Martin Knöferl
