Grotten und Höhlen gehören zur Landschaft in der Gegend um Bethlehem.
Sie wurden und werden als Unterschlupf, als Pferche oder gar als Wohnungen ausgebaut.
Eine Höhle, dunkel, irgendwie mit Angst verbunden und doch auch ein Ort,
an dem sich Mensch und Tier geborgen fühlen können.
Geborgenheit, eine Höhle, eine warme Decke hüllt uns ein.
Eingehüllt sein, eine Höhle, ob das wohl der gleiche Wortstamm ist?.
„Huld, seine Huld währt ewig“
Wir Menschen brauchen solche Erfahrungen, die nur möglich sind,
wenn wir uns auch immer wieder zurückziehen, wenn wir ganz bei uns sind.
Wenn wir unseren Ängsten nicht davonlaufen,
wenn wir unseren Dunkelheiten trauen.
Unser Leben beginnt in einer Art Höhle, in der Gebärmutter.
Geborgen, versorgt, geliebt.
Nein, darin kann kein Mensch bleiben,
Menschen werden geboren,
in eine Welt, wie sie nun mal ist
und sie verwandeln damit die Welt.
Hannah Arendt spricht von Natalität,
durch die Geburt eines Menschen gibt es einen Neuanfang in der Welt,
Neues kann initiiert werden, ein „Anfang des Anfangs.“
Er bringt die Chance für Veränderung und Hoffnung,
die von fortwährender Erneuerung geprägt ist.
Schön, wenn der Advent eine Zeit ist, in der unsere Sehnsucht,
unser Bedürfnis nach Geborgenheit ein wenig Wirklichkeit werden kann.
Es braucht wohl Zeit und Raum, Höhlenzeiten,
damit Neues geboren werden kann
und damit unser Leben und die Welt ein wenig menschlicher wird.
Martin Knöferl